Kodachrome Basin - Vom Geheimtipp zur angesagten Camping-Location
Nach der Panne im Grand Staircase Escalante National Monument kommen wir um 15 Uhr im Kodachrome Basin an. Den traumhaft gelegenen Campingplatz hat Manfred schon vor drei Monaten reserviert. Und das ist auch nötig. Der wirklich tolle State Park hat sich in den letzten Jahren vom Geheimtipp zur angesagten Camping-Location entwickelt.
Der ideale Campingplatz zum Relaxen
Es kommt wieder ein wenig Wind auf. Aber das Zelt-Aufbauen klappt trotzdem ganz gut. Nach dem aufregenden Vormittag gönnen wir uns erst einmal ein kühles Erfrischungsgetränk an unserem Campingplatz mit Aussicht. Langsam werden die Insekten ein wenig lästig. Dafür gibt es OFF. Das riecht ganz angenehm und hält die Plagegeister auf Abstand. Der Name ist Programm.
Ich setze ein paar Mails an unsere Freunde zu Hause auf. Heute gibt es wieder eine Menge zu berichten. Ein alter Freund, den ich schon seit dem Studium kenne (also sehr lang), hat uns in seiner letzten Mail ermahnt, wir sollen auf unser Auto aufpassen. Hat der vielleicht einen 6. Sinn?
Um 16 Uhr schicken wir unsere Mails im Visitor Center ab und erfahren, dass der hessische Ministerpräsident Roland Koch zurück getreten ist. Also passiert daheim auch so einiges...
Manfred checkt noch, ob unser Autovermieter irgendwo in der Gegend eine Niederlassung hat. Nur in Salt Lake City. Das ist zu weit weg. Das kommt davon, wenn man sich in einem Bundesstaat rum treibt, in dem es fast keine größeren Städte gibt. Dafür ist Utah der Bundesstaat mit den meisten Parks, auch berühmten Nationalparks wie dem Zion oder Bryce Canyon - und kleinen State Parks wie dem Kodachrome Basin oder den Coral Pink Sand Dunes, die gar nicht weit vom Bryce Canyon entfernt sind. Die stehen alle noch auf unserer Liste.
Jetzt haben wir auch wieder mehr Zeit, weil wir einige Gebiete von der Liste streichen mussten wegen unserem Mietfahrzeug.
Der ideale Campingplatz für Wanderer und Naturfreunde
Lange rum sitzen und nichts tun ist nicht so unser Ding. Deshalb fahren wir zum Chimney Rock (Bild oben links). Da kommt erfreulicherweise die Sonne wieder raus, die sich vorher öfter hinter Wolken versteckt hat. Anschließend wandern wir zum Shakespeare Arch, der im Mai 2019 zusammen gebrochen ist, und noch ein Stück weiter. Langsam wird es wieder ziemlich windig und die Landschaft kommt auch immer mehr in den Schatten. Also gehen wir nicht mehr den gesamten Loop. Mit dem Sonnenuntergang wird es heute leider auch nichts, weil zu viele Wolken da sind. Aber wir sind ja noch länger da.
Das abendliche Lagerfeuer ist auch nicht ganz unproblematisch. Der Wind dreht in alle Richtungen, natürlich auch in unsere. Wir kriegen auch in die Augen und auch ein paar Funken auf die Kleidung. Mit ein bisschen Abstand geht es aber. Der Nachbar ist auch weit genug weg und hat außerdem selbst ein Feuerchen brennen. Die Campingplätze in den USA sind recht großzügig angelegt. Da hat jeder seine Privatsphäre. Das ist nicht nur in einer romantischen Vollmond-Nacht von Vorteil ...
Am nächsten Tag geht es in den nahe gelegenen Bryce Canyon. Auf dem Weg fotografieren wir noch den Flintstone Rock (Fred Feuerstein-Felsen). Wir überlegen, ob die jungen Leute überhaupt noch wissen, wer das ist. Wir sind mit der Steinzeit-Familie aufgewachsen.
Stürmische Zeiten
Der Wind ist im 2.600 m (8.350 ft.) hoch gelegenen Bryce Canyon nicht nur stark, sondern auch eiskalt. Deshalb sind wir bereits um 14 Uhr wieder am Campingplatz zurück. Unsere Campingstühle sind umgefallen und das Gas liegt auch nicht mehr da, wo wir es am Morgen hingestellt haben. Laut Wetterbericht sollte der Wind bald nachlassen.
Daheim ist das Wetter immer noch bescheiden. Die Reise-Aufzeichnungen machen auch keinen Spaß, wenn der Wind dauernd Sand auf den Laptop befördert. Im Auto ist es zu heiß. Also setze ich mich wieder raus und trotze Wind- und Sandböen.
Abschied vom Camping
Am Abend geht es mir plötzlich nicht mehr besonders gut. Ich lege mich ziemlich früh hin und verbringe eine ziemlich schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen baut Manfred unser allein Zelt ab. Es stellt sich zwar sehr schnell heraus, dass ich nur einen Infekt habe, der gut auf ein Antibiotikum anspricht. Die letzten zwölf Nächte in unserem Urlaub verbringen wir trotzdem in Motels.