Ein Vulkan auf Island sorgt für Aufregung
Endlich ist es so weit. Am nächsten Tag fliegen wir zum 8. Mal in unsere zweite Heimat - den Südwesten der USA.
Oder doch nicht? Um 16 Uhr trübt eine schlechte Nachricht unsere Vorfreude auf die Reise und die gemütliche Kaffeerunde am 9. Mai 2010. Der Luftraum in Süddeutschland wurde um 15 Uhr gesperrt, wegen der Aschewolke des Island-Vulkans, der einige Wochen vorher ausgebrochen ist und seitdem immer wieder den weltweiten Flugverkehr lahmlegt. Am Flughafen München geht nichts mehr.
Oder doch nicht? Um 16 Uhr trübt eine schlechte Nachricht unsere Vorfreude auf die Reise und die gemütliche Kaffeerunde am 9. Mai 2010. Der Luftraum in Süddeutschland wurde um 15 Uhr gesperrt, wegen der Aschewolke des Island-Vulkans, der einige Wochen vorher ausgebrochen ist und seitdem immer wieder den weltweiten Flugverkehr lahmlegt. Am Flughafen München geht nichts mehr.
Manfred plant diesen Urlaub schon seit einem Jahr - aus gutem Grund. Uns zieht es schon immer in weniger bekannte und wenig besuchte Gebiete. Seit unserer letzten Reise im Mai 2007 besuchen wir auch Gebiete, die kaum erschlossen sind. Die stehen natürlich in keinem Reiseführer, sondern nur im Internet. Da dauert die Planung natürlich ein wenig länger ...
Um 21 Uhr kommt die Entwarnung. Der Luftraum ist wieder frei gegeben. Dem akribisch geplanten Urlaub steht nichts mehr im Wege. Vorerst ...
Ein Vulkan auf Island sorgt immer noch für Aufregung
Am Abflugstag sind die Schlangen am Flughafen München so lang wie nie zuvor, wenn wir geflogen sind. Das war nicht anders zu erwarten. Wir kommen trotzdem pünktlich zum Terminal. Und da sitzen wir erst einmal zwei Stunden rum. Unser Flug hat Verspätung - wegen der vielen ausgefallenen Flüge vom Vortag. Dass wir einen größeren Umweg fliegen müssen, war uns vorher klar, weil die reguläre die USA-Route über Island verrläuft.
Nach zwei Stunden an einem Terminal ohne Gastronomie rollt unsere Maschine endlich auf die Startbahn. Und da stehen wir noch mal eine Stunde rum, bis wir endlich Starterlaubnis bekommen. Wir befürchten, dass wir unseren Anschlussflug in Chicago abschreiben können. Aber keine Sorge! Wir wurden bereits auf Ersatzflüge umgebucht. Guter Service!
Am größten Flughafen der USA werden wir von einer Ecke zur anderen gejagt. Aber nach so einem langen Flug schadet ein bisschen Bewegung ja nicht unbedingt. Endlich sind wir am richtigen Schalter. Eine nicht besonders gut gelaunte Dame teilt uns mit, dass wir um 20 Uhr fliegen - am nächsten Tag.
Manfred ist langsam auch nicht mehr besonders gut gelaunt. Ich frage vier oder fünf Mal höflich nach, ob denn nicht in der Maschine heute Abend um 22 Uhr noch etwas frei wäre. Und siehe da - plötzlich wandern zwei Bordkarten über den Schalter.
Nicht nur ein Vulkan auf Island sorgt für Aufregung
Wir können unser Glück kaum fassen und sind bloß noch froh, als wir endlich im Flugzeug sitzen. Dass wir noch auf eine verspätete Maschine aus London warten, nehmen wir gelassen. Auch, dass wir nicht nebeneinander sitzen. Hauptsache wir sind drin. Andere sehen das etwas anders. Natürlich tauscht Manfred gerne seinen Platz mit dem freundlichen Herrn aus England, damit der neben seiner sichtlich erschöpften 10-jährigen Tochter sitzen kann. So was ist doch selbstverständlich. Scheinbar nicht für alle. Eine Dame, die ebenfalls mit der Maschine aus London angereist ist, auf die wir seit einer Stunde warten, besteht vehement darauf, dass sie IHREN Platz bekommt. Da sitzt das 10-jährige Mädchen aus England - neben ihrem Vater. Immerhin sitzt der auf seinem regulären Platz. Mutter und Bruder sitzen irgendwo weiter vorne und kriegen von dem ganzen Trubel nichts mit.
Die Flugbegleiterinnen sind heute echt nicht zu beneiden. Im Gegensatz zu einigen Passagieren müssen sie höflich bleiben und dem pedantischem Fluggast erklären, dass das Flugzeug nicht starten kann, wenn sie sich nicht endlich hin setzt - und zwar auf den Platz, der noch frei ist. Irgendwann sitzt die Dame und wir können endlich abheben.
1 Uhr nachts am Las Vegas Airport
Um 1 Uhr nachts kommen wir in Las Vegas an - fünf Stunden später als geplant. So ruhig haben wir den Flughafen noch nie erlebt in dieser City that never sleeps.
Immerhin ist der Schalter beim Autovermieter um 2 Uhr morgens noch besetzt. Nur sind kaum noch Autos da. Wir haben einen 4WD bestellt, weil wir einige Gebiete erkunden wollen, die nur mit Allrad-Antrieb möglich sind. Da darf man mit einem Mietfahrzeug eigentlich gar nicht rein. Aber wen interessiert's? Notfalls müssen wir für den Schaden halt selbst aufkommen. Bisher ist es immer gut gegangen, abgesehen von der kleinen Reifenpanne in der Baja California ... Da hatte der Ersatzreifen auch keine Luft. Das war übrigens bei demselben international renommierten Autovermieter ...
Wir werden kurz vertröstet und einige Minuten später fährt ein frisch gewaschener Hyundai Santa Fe vor. Nur sieht der gar nicht nach Allrad aus. Und es ist auch kein Schalter da, mit dem man auf Allrad-Betrieb umzuschalten kann ... Wir fragen nach und erfahren, dass dieses Fahrzeug automatisch umschaltet. Manfred liest später im Internet nach, dass das tatsächlich geht. Den Hyundai Santa Fe gibt es mit Allrad-Antrieb - und ohne. Wir gehen davon aus, dass wir ein Fahrzeug mit Allrad-Antrieb haben.